Zwischenbericht Q2 2024: Schwierige globale Marktbedingungen beeinträchtigen Ergebnis der GPV
GPV beendet das erste Halbjahr 2024 mit einem erwarteten Umsatzrückgang auf 4,6 Mrd. DKK und einem Rückgang des Ergebnisses (EBITDA) auf 300 Mio. DKK. In einem rückläufigen Marktumfeld verfügt die GPV als zweitgrößter EMS-Anbieter mit Hauptsitz in Europa in mehreren Bereichen über eine starke Pipeline. Das Unternehmen geht nun davon aus, dass die Marktnachfrage 2025 wieder anziehen wird.
Nach dem Rekordjahr 2023, das insbesondere durch einen größeren Bestand an überfälligen Aufträgen positiv beeinflusst war, hat die in Dänemark ansässige GPV heute ihren Zwischenbericht für das erste Halbjahr 2024 vorgelegt.
GPV – die sich im Besitz des an der Nasdaq Kopenhagen notierten dänischen Mischkonzerns Schouw & Co. befindet – erzielte im ersten Halbjahr 2024 einen Umsatz von 4,6 Mrd. DKK gegenüber 5,4 Mrd. DKK im ersten Halbjahr 2023, was einem Rückgang von 14 Prozent entspricht. Bereinigt um das niedrigere PPV-Niveau und die Materialverkäufe im ersten Halbjahr 2024 hat sich das Aktivitätsniveau um zehn Prozent verringert. Das Ergebnis (EBITDA) ist von 368 Mio. DKK im entsprechenden Vorjahreszeitraum auf 300 Mio. DKK in der ersten Jahreshälfte 2024 gesunken. Der Rückgang von Umsatz und Ergebnis ist teils dem niedrigeren Aktivitätsniveau, teils der Tatsache geschuldet, dass Umsatz und Ergebnis der GPV im Jahr 2023 unter anderem auf einen beträchtlichen Bestand an überfälligen Aufträgen aus dem Vorjahr zurückzuführen waren. Gleichzeitig wirken sich auch die Neuausrichtung der Lieferketten nach der Versorgungskrise und strukturelle Veränderungen negativ auf den globalen Elektronikmarkt aus:
„Wie erwartet haben steigende globale Zinsen und die Neuausrichtung der Märkte das Aktivitätsniveau in der Elektronikindustrie gedämpft. Gleichzeitig sind die Marktbedingungen aufgrund der geopolitischen Entwicklungen heute komplexer. Die „Out-of-China”-Politik der USA und ihre Auswirkungen auf die Märkte beeinflussen den Welthandel maßgeblich. Wir haben es bereits mit regionalen Globalisierungstendenzen zu tun. Die Branche befindet sich derzeit also in einer Anpassungsphase, die uns – zusammen mit einem anhaltenden Outsourcing – durchaus einige vielversprechende neue Möglichkeiten eröffnet”, erläutert Bo Lybæk, CEO der GPV.
Er betont, dass sich die GPV aktiv auf die veränderten Marktbedingungen einstellt. Aktuell verlagert sich ein großer Teil der Nachfrage am US-Markt nach Mexiko. Deshalb wird die GPV ihre dortige Produktionsfläche in diesem Jahr verdoppeln. Dabei werden wichtige Produktionsanlagen aus Regionen mit geringerer Nachfrage verlagert. Die erweiterte Anlage wird voraussichtlich in der ersten Hälfte des kommenden Jahres fertiggestellt sein. Ein ähnlicher Trend ist in Südostasien zu beobachten, wo die GPV kürzlich ihre Produktion in Malaysia stillgelegt hat, zugunsten von Kapazitätserweiterungen in Thailand und Sri Lanka. Ein nach wie vor wichtiger Aspekt für die GPV ist die Fertigung in China für den dortigen Markt:
„Unsere operative Präsenz ist eine unserer größten Stärken, wie uns etliche Kundenumfragen bestätigen. Wir bauen unsere Präsenz weiter aus und setzen unser CAPEX dabei klug ein, um eine Steigerung unserer Gesamtkapazität an einem rückläufigen Markt zu vermeiden. Stattdessen verlagern wir Kapazitäten dorthin, wo die Nachfrage am größten ist. Das ist uns bisher recht gut gelungen, und deshalb verzeichnen wir nach wie vor solide Umsätze und Erträge”, fügt Bo Lybæk hinzu.
Schließlich baut die GPV mit einer neuen 11.000 m² großen Elektronikfabrik auch ihre Produktionskapazitäten in der Slowakei aus. Die Inbetriebnahme dieser neuen Produktionsstätte ist im Oktober 2024 vorgesehen.
Investitionen in zukünftiges Wachstum
Bo Lybæk betont, dass die GPV im globalen Wettbewerb gut positioniert ist – sowohl kurzfristig, wobei die Anpassung an die Marktbedingungen entscheidend ist, als auch langfristig, wenn sich der Markt erwartungsgemäß wieder erholt. Bisher war das Unternehmen davon ausgegangen, dass sich der Markt bereits in der zweiten Hälfte 2024 erholen würde. Nun wird die Trendwende für das kommende Jahr erwartet. Dies ist auch der Grund dafür, dass die GPV ihre Erwartungen für dieses Jahr zurücknimmt und nunmehr von Einnahmen in einer Größenordnung von 8,9-9,3 Mrd. DKK ausgeht, gegenüber den zuvor erwarteten 9,1-9,7 Mrd. DKK. Ebenso schraubt die GPV ihre Gewinnerwartung (EBITDA) vom bisherigen Intervall 700-760 Mio. DKK auf nunmehr 610-660 Mio. DKK zurück:
„Die Trendwende hat lange auf sich warten lassen, aber wir sind in vieler Hinsicht wirklich gut aufgestellt und haben uns einen großen Wettbewerbsvorteil verschafft. Unser Geschäft ist so solide wie eh und je. Wir verdienen am Verkauf von Produkten, die unsere Kunden benötigen. Zum Beispiel hat uns unsere umfassende Erfahrung im Bereich Box-Build zu einem der größten europäischen Akteure im Industriesegment gemacht”, führt Bo Lybæk weiter aus.
Bo Lybæk führt weiter aus, dass 2024 dadurch gekennzeichnet sei, dass sich einige Branchen allmählich wieder positiv, andere dagegen nach wie vor flach entwickeln. So beobachte die GPV einen zunehmend positiven Trend in der BuildingTech- und Semicon-Industrie, während sich der MedTech-Markt weiterhin nur wenig von der Stelle bewege.
Aktuell nutzt die GPV auch die Zeit, um sich auf ein zukünftiges Wachstum vorzubereiten. So hat das Unternehmen jüngst ein wichtiges Projekt zur Einführung eines einheitlichen ERP-Systems in der gesamten Organisation auf den Weg gebracht, als nächsten Schritt auf dem Weg zu künftigen, erheblichen Effizienzsteigerungen, so Bo Lybæk.
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Bo Lybæk, CEO der GPV, Telefon +45 2128 8797