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Finanzbericht 2023: GPV meldet Rekordumsatz von 10,4 Mrd. DKK

Die dänische GPV, der zweitgrößte EMS-Anbieter mit Hauptsitz in Europa, steigert ihren Umsatz 2023 auf 10,4 Mrd. DKK und erzielt ein Betriebsergebnis (EBITDA) von 743 Mio. DKK. Das positive Ergebnis wurde unter anderem durch einen erfolgreichen Integrationsprozess nach dem Zusammenschluss mit der ehemaligen Enics erreicht.

Die GPV, die sich im Besitz des an der Kopenhagener Nasdaq notierten, dänischen Mischkonzerns Schouw & Co. befindet, hat ihren Umsatz in den letzten fünf Jahren auf nunmehr 10,4 Mrd. DKK verachtfacht. Dieses langfristige, starke Wachstum ist sowohl auf Akquisitionen als auch auf organisches Wachstum zurückzuführen und stellt die soliden Fähigkeiten der GPV unter Beweis, neue Unternehmen zu integrieren und Neukunden zu gewinnen.

Im vierten Quartal setzte die GPV für 2,5 Mrd. DKK um und erwirtschaftete einen Gewinn von 178 Mio. DKK. Damit bleibt das Unternehmen im vierten Quartal bei Umsatz und Ergebnis zwar um einige Prozent hinter dem entsprechenden Vorjahresquartal zurück, vermag es aber dennoch, Ende 2023 ein Aktivitätsniveau zu halten, das letztendlich höher ausfällt als erwartet:

„2023 war das erste volle Geschäftsjahr, in dem die in der Schweiz niedergelassene Enics voll konsolidiert wurde. Diese Konsolidierung ist der Hauptgrund für den Umsatzanstieg von 5,9 Mrd. DKK im Jahr 2022 auf nunmehr 10,4 Mrd. DKK. Gleichzeitig haben sich die höheren Materialpreise positiv auf den Umsatz und negativ auf die Margen ausgewirkt. Trotz des positiven Ergebnisses konnten wir in der zweiten Jahreshälfte 2023 einen allmählichen Rückgang des Aktivitätsniveaus in der globalen Elektronikindustrie beobachten, der größtenteils auf eine Normalisierung bzw. Verlagerung des Marktes nach einigen intensiven Jahren mit Herausforderungen in den Logistik- und Lieferketten aufgrund der Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie zurückzuführen ist“, erläutert Bo Lybæk, CEO der GPV, und fährt fort:

„Dennoch haben wir durch ein effektives Kostenmanagement und eine hohe Kapazitätsauslastung in unseren Produktionsstätten die Auslieferungen an unsere Kunden steigern können. Wir sind im vergangenen Jahr schneller gewachsen als die Nachfrage, zum einen, weil wir mit einem Rückstand an ausstehenden Aufträgen aufgrund des Mangels an Komponenten ins Jahr gestartet sind, zum anderen aufgrund der allgemein hohen Nachfrage seitens der Kunden. Mit Ausnahme einer Fabrik haben wir alle unsere Produktionsstätten ihre Auftragsrückstände abgebaut.”

Das für 2023 ausgewiesene EBITDA beläuft sich auf 743 Millionen DKK, was einem Anstieg um 60 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Integrationskosten, darunter auch die Kosten im Zusammenhang mit der Schließung der GPV-Fabrik in Malaysia, beeinflussten das Ergebnis negativ:

„Insgesamt sind wir mit unserem Ergebnis für 2023 zufrieden, und ich möchte die Gelegenheit nutzen, um unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre gute Arbeit im vergangenen Jahr zu danken. Der Zusammenschluss mit Enics hat allen viel abverlangt, und ich bin stolz darauf, dass wir sämtliche der erwarteten Vorteile aus dem Zusammenschlusses realisiert haben. Darüber hinaus konnten wir im vergangenen Jahr etliche neue und sehr interessante Kunden gewinnen können”, so Bo Lybæk weiter.

Verlagerung am Markt

Bo Lybæk zufolge vollzieht sich am weltweiten Elektronikmarkt derzeit eine Verlagerung. Nach der Coronavirus-Pandemie stieg die Nachfrage sprunghaft an, was zu einer noch nie dagewesenen Situation mit Materialengpässen und logistischen Herausforderungen führte. Die Lage hat sich nun zwar allgemein entspannt, aber die Preise bestimmter Komponenten sind nach wie vor hoch:

„Die Herausforderungen in der Lieferkette waren wirklich außergewöhnlich. Der sprunghafte Anstieg der Nachfrage nach Unterhaltungselektronik während der Coronavirus-Pandemie führte zu einer Verknappung von Elektronikkomponenten. Daher rieten wir unseren Kunden, ihr Forecasting von 12 auf 24 Monate zu verlängern. Im Rahmen der aktuellen Verlagerung kehren die Unternehmen bei ihren Forecasts nun zum Standardzeitraum von zwölf Monaten zurück und bauen ihre Lagerbestände ab, was die Nachfrage weiter dämpft. Dessen waren wir uns von vornherein bewusst und nun stellen wir uns auf die neue Situation ein”, führt Bo Lybæk aus und fährt fort:

„Gleichzeitig war der Markt aber auch von einigen gegenläufigen Megatrends geprägt. Die überlasteten Lieferketten führten zu hohen Frachtraten, die wiederum Industrie und Kunden veranlasste, sich verstärkt regional auszurichten, mit einer Rückverlagerung der Produktion von Südostasien und China nach Nord- und Südamerika und Europa zur Folge. Diese beiden Regionen sind nun wettbewerbsfähiger, da sie nicht die gleichen Inflationsraten und Energiepreise zu verzeichnen haben wie Europa und die USA. Das bietet einige interessante Perspektiven.“

Fokus auf Kapazitätsauslastung

Während sich die GPV in den letzten Jahren auf die Ausweitung ihrer Kapazitäten konzentriert hat, liegt der Schwerpunkt nun auf der Anpassung der Kapazitäten an die Marktnachfrage. Die richtige operative Präsenz ist sehr wichtig, weshalb die aktuellen Erweiterungen in der Slowakei, Thailand und Mexiko fortgesetzt werden, während zusätzliche Kapazitätserweiterungen in absehbarer Zeit nur beschränkt vorgesehen sind. Darüber hinaus bemüht sich die GPV in engem Dialog mit ihren Kunden verstärkt um eine weltweite Auslastung ihrer Produktionskapazitäten, um zu vermeiden, dass es in einigen Produktionsstätten zu Über- und in anderen zu Unterkapazitäten kommt. Dazu gehört auch die Verlagerung standardisierter Fertigungslinien zwischen den Regionen, ein Bereich, in dem GPV bereits über umfangreiche Erfahrungen verfügt.

Ausblick auf 2024 – gedämpfte Erwartungen

Der Ausblick auf 2024 unterscheidet sich deutlich vom letztjährigen Ausblick. Die Kunden sind heute allgemein vorsichtiger und bestrebt, sich den Marktgegebenheiten anzupassen, indem sie hohe Lagerbestände in der gesamten Wertekette abbauen.

„Wir erwarten für 2024 ein niedrigeres Aktivitätsniveau als im Vorjahr, insbesondere in der ersten Jahreshälfte. Wie sich die zweite Jahreshälfte 2024 entwickelt, ist schwieriger vorherzusagen. Wir gehen jedoch davon aus, dass sich das Aktivitätsniveau stabilisieren wird; der Umfang dieser Stabilisierung ist allerdings ungewiss”, sagt Bo Lybæk.

Vor diesem Hintergrund geht die GPV für 2024 von einem Umsatz zwischen 9,1 und 9,7 Mrd. DKK und einem Betriebsergebnis (EBITDA) zwischen 700 und 760 Millionen DKK aus.

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